Bürgermeister Dario Dal Medico: "Wir haben sieben Gebiete in der Stadt ausgewiesen, um die Wohnbebauung im Stadtgefüge zu fördern und die Auswirkungen des Wohnungsnotstands abzumildern. Insgesamt könnten dort rund 500 neue Wohnungen entstehen - ein Teil davon mit Preisbindung."
„Für die ersten drei Gebiete – Gritsch-Areal in der Postgranzstraße, ex Cafa in der Gempenstraße und ex Marinello in der Schießstandstraße - haben wir das Verfahren zur Änderung des Bauleitplans eingeleitet. Am Ende des Verfahrens werden diese Gebiete - Gewerbezonen, die seit mindestens 20 Jahren brachliegen und ansonsten für wer weiß wie lange noch dazu bestimmt sind - dem Neugestaltungsplan (PRU, Piano di recupero urbano) unterstellt und können somit durch die Ausweisung erheblicher Flächen für den Wohnungsbau neu entwickelt werden", erklärte Bürgermeister Dario Dal Medico auf der heutigen (29. Januar) Pressekonferenz der Stadtregierung.
Kubaturen und Höhen noch nicht definiert
"Ich finde es schlimm und schädlich für unsere Gemeinschaft, dass diese Vorhaben auf instrumentelle und kontraproduktive Weise behindert werden. Ich möchte daher noch einmal darauf hinweisen, dass bis dato lediglich die Änderung des Bauleitplans in die Wege geleitet wurde, um die Umwidmung der betroffenen Grundstücke zu ermöglichen. Wir haben also ein wichtiges Verfahren in Gang gesetzt, aber noch sind keine konkreten Projekte beschlossen", so Dal Medico.
Bürgermeister Dal Medico und Abteilungsleiter Pardatscher"Die Kubatur, die Höhe und die Nutzungsbestimmung der neuen Gebäude sind noch zu definieren und werden im Neugestaltungsplan und in Verhandlungen mit den privaten Bauunternehmern festgelegt", bestätigte Architekt Wolfram Haymo Pardatscher, Leiter der Abteilung Bauwesen und technische Dienste der Stadtgemeinde Meran.
"Ich möchte noch einen weiteren Aspekt hervorheben. Das Landesraumordnungsgesetz schreibt uns vor, Fläche zu sparen und neue Gebäude zu entwerfen, die sich in die Höhe entwickeln. Aus diesem Grund werden die geplanten Eingriffe auf dem Gritsch-Areal, bei der ehemaligen Cafa und in der Zone ex Marinello so konzipiert, dass sie sich harmonisch in den Stadtentwicklungsplan einfügen, den wir auf den Weg bringen wollen", betonte Dal Medico.
„Im konkreten Fall des ehemaligen Cafa-Areals kann man angesichts des ausgeprägten Verfalls, in dem sich das Gebiet befindet, von einem reparaturbedürftigen Stadtgefüge sprechen. Auch und vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass das Gebiet um den Bahnhof Untermais in den kommenden Jahren als Mobilitätsdrehscheibe immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Man denke nur an den neuen Alperia-Sitz, die künftige Urbanisierung des aufgelassenen Kasernengeländes und die Verdoppelung der Bahnlinie. In diesem Stadtbereich wird auch eine ganze Reihe von Einrichtungen (Kinderbetreuung, Schulen, grüne Erholungs- und Sportflächen) und Nahversorgungsdiensten erforderlich sein, welche die Gemeindeverwaltung mit einer weitsichtigen und groß angelegten Vision planen muss. Dabei ist es meines Erachtens unabdingbar, nicht auf Quantität, sondern auf Qualität zu setzen. Auch ein Gebäude, das größer ist als die Norm, kann - wenn es mit entsprechendem Geschick geplant wird - nicht nur funktional, sondern auch architektonisch und ästhetisch ansprechend sein“, so Pardatscher.
Gemeinsam die Wohnzukunft der Stadt planen
„Wir wollen die Wohnzukunft unserer Stadt gemeinsam planen. Neuer Wohnraum wird auch in der Zone der 1.-Mai-Straße entstehen. Diese befindet sich im Besitz der Gemeinde und kann bereits bebaut werden. Dort sind rund 100 neue Wohneinheiten vorgesehen. Für den Bereich beim Bahnhof - zwischen dem ehemaligen Eisstadion Palamainardo und dem Tunnel der Nordwestumfahrung - wurde bereits ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Für das Gebiet des ehemaligen Hotels Siegler im Thurm läuft bereits ein Änderungsverfahren, das vor über einem Jahr eingeleitet wurde und die Umnutzung des vorhandenen Volumens für Wohnzwecke gemäß den mit dem Denkmalamt detailliert abgestimmten Verteilungs- und Architekturmodalitäten ermöglichen wird. Dann gibt es noch das gesamte stillgelegte Kasernengelände, für dessen Neugestaltung eine breite öffentliche Diskussion mit einem Prozess der Beteiligung und des Austauschs mit den Bürger*innen erforderlich ist. Kurzum, eine Herausforderung, die mit sorgfältiger Planung zu bewältigen ist. Alle fordern von uns neuen Wohnraum. Wir wollen diesen schaffen“, hob Dal Medico hervor.