Die „grünen Daumen“ Merans

03.06.2021 12:33

Gruppenfoto

Georg Gufler (von links), Luca Zambarba, Michele Lex, Albert Pichler und Alfredo Bosa.

Meran ist eine "grüne Stadt". Mit nicht unerheblichem Aufwand bemüht sich die Stadtverwaltung darum, dieses Erbe zu bewahren und weiter aufzuwerten. Einzig für die Dekoration der städtischen Beete werden jedes Jahr in Gratsch über 250.000 Zierblumen und -pflanzen vom Samen bis zur Blüte herangezogen.

Ein Blick aus der Höhe bestätigt, dass Meran mitten im Grünen liegt. Nicht unwesentlich sind dabei selbstverständlich die Gärten und Wiesen von Privaten - und deren Beitrag für die „grüne Stadt". 

Aber auch öffentliches Grün ist allgegenwärtig: Die historischen Parks nehmen eine Fläche von über acht Hektar ein (das sind mehr als elf FIFA-Fußballfelder). Über neun Kilometer lang sind die begrünten Promenaden (knapp 27.000 Quadratmeter). 

Die Gesamtgröße der Parkanlagen in den Stadtvierteln kommt jener von etwa zehn internationalen Fußballfeldern gleich. Weitum sichtbare grüne Flecken sind der Pferderennplatz (ca. 35 Hektar) und selbstverständlich auch die Gärten von Schloss Trauttmansdorff (12 Hektar).

Die Naherholungszone Lazag ist rund vier Hektar groß, der Kräutergarten am Tappeinerweg erstreckt sich über einen halben Hektar. Die Blumenbeete an der Passerpromenade im Zentrum messen knapp 15.000 Quadratmeter, die verschiedenen Straßen werden von 44.000 Quadratmeter Grün „umrahmt". 

Grün dominiert auch bei den Meranarena-Sportanlagen (15.000 Quadratmeter) sowie bei anderen Sport- und Freizeitflächen (72.000 Quadratmeter), bei Schulen und Kindergärten (27.000 Quadratmeter), am Friedhof (46.000 Quadratmeter) sowie rund um andere öffentliche Einrichtungen (11.000 Quadratmeter).

Rund 250.000 Blumen im Jahr

Die Treibhäuser und Freibereiche der Stadtgärtnerei Meran, die sich um die Pflege der verschiedenen öffentlichen Grünanlagen kümmert, nehmen eine Fläche von über zwei Hektar ein: Im eigenen Produktionsbetrieb in Gratsch werden im Jahr rund 250.000 Blumen gezüchtet, 1.000 Stauden und 500 Topfpflanzen gepflegt.

Die Produktionsstätte der gesamten Zierblumen und -pflanzen, mit welchen jedes Jahr die Beete der Stadt beschmückt werden, wurde 2018 durch die Errichtung eines neuen 450.000 Euro teuren Gewächshauses wieder auf Vordermann gebracht. Dabei wurden die nicht mehr zeitgemäßen Zementbeete entfernt. An ihrer Stelle entstand eine neue 800 meter große Stahl- und Glasstruktur.

Eigene Kompostierungsanlage

Nebst der Pflanzenpflege wird im Produktionsbetrieb jedoch auch eine betriebsinterne Klein-Kompostierungsanlage fachgemäß betrieben, der Grünschnitt aus den öffentlichen Anlagen wird hier zu wertvollem Humus umgewandelt, der dann wieder vor Ort in die Böden eingebracht wird. Ebenso werden die Treibhäuser mit der betriebseignen Hackschnitzelanlage in der Wintersaison beheizt, von Oktober bis Mai werden hier ca. 400 mHackschnitzel verheizt (die  aus dem Holz der aus Sicherheitsgründen notwendigen gefällten Bäume stammen). Kreislaufwirtschaft findet hier also in vielen Bereichen schon statt.

Keine Chemie und kein Torf

"Seit drei Jahren werden die Blumen und Pflanzen in den Treibhäusern nicht mehr mit chemischen Mitteln, sondern nur mehr mit Mikroorganismen enthaltenden Lösungen behandelt. Dadurch können wir auch bis zu 75 Prozent Dünger sparen", erklärt Luca Zambarda, der das Team der Stadtgärtner in Gratsch koordiniert. 

"Zudem verwenden wird seit Januar dieses Jahres und im Rahmen eines Pilotprojektes zum Klima- und Naturschutz nur mehr torffreie Erde, das heißt Erde gemischt mit Rindenhumus, Holzfasern und Grünkompost", so Zambarda.

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03.06.2021

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