Erste Maßnahmen des Aktionsplans Rad in Umsetzung

25.01.2017 00:00

Stadträtin Madeleine Rohrer und Bürgermeister Paul Rösch.

"Unser Ziel bleibt es, den motorisierten Verkehr in der Stadt zu reduzieren und aus Meran eine Stadt des Gehens und des Fahrradfahrens zu machen", erklärte Rösch. Der knapp 50 Seiten umfassende Radaktionsplan listet ausgehend von der aktuellen Situation des Radfahrens in Meran detailliert eine Reihe von Maßnahmen auf, mit denen dieses Ziel erreicht werden soll.  

"Merans Potential als Fahrradstadt ist riesig. Das müssen wir nutzen", sagte Rohrer. Vor allem sollen die bauliche Lücken im Netz der Fahrradwege geschlossen und das Radfahren attraktiver gemacht werden. "Der Planung der Radrouten durch Meran legen wir ein einheitliches Konzept zugrunde. Das Grundnetz mit den wichtigsten Wegen umfasst zehn Routen", so Rohrer (siehe Plan im Anhang). Vorrangig seien daher bauliche Maßnahmen, um die zentralen Radwege der Stadt auszubauen und alle Hindernisse im Grundnetz zu beseitigen. Auch zusätzliche Dienstleistungen rund ums Fahrradfahren sind ein wichtiger Punkt. "Um den Umstieg von einem Verkehrsmittel auf das Rad zu erleichtern, braucht es beispielsweise an den Bahnhöfen ausreichend diebstahlsichere Abstellplätze", sagte Rohrer.

In diesem Jahr wird mit der Planung und Umsetzung der ersten baulichen Maßnahmen begonnen:

- Schaffung von Rad-Übergängen bei der Kreuzung von Cavour- und Romstraße mit der Postbrücke;

- Verbesserung des Radwegs in der Leopardistraße, insbesondere bei den Kreuzungen mit Manzoni-, Petraca- und Totistraße;

- Anbindung der Handwerkerzone Mais mit dem Radweg;

- Verbesserung der Sicherheit an der Kreuzung Carducci- und Otto-Huber Straße;

- Der städtische Radverleih soll durch den Ankauf von mehreren E-Bikes und eines Cargo-Bikes erweitert werden.  

Entstanden ist der Radaktionsplan durch eine breite Diskussion: Gruppen, Organisationen und Institutionen wie Stadtwerke, Kurverwaltung, Bezirksgemeinschaft, Radvereine haben in einem Workshop die Hemmnisse und Chancen des Radfahrens in Meran analysiert. Alle BürgerInnen konnten anschließend ihre Anregungen einschicken. Abschließend gab es eine gemeinsame Beradelung mit Fachleuten, darunter Peter Weiß, Radverkehrskoordinator der Stadt Salzburg und Ivan Moroder, Direktor des Amtes für Mobilität der Stadt Bozen.

Warum Fahrrad? Fakten zum Radfahren in Meran  

- Das Fahrrad hat in Meran laut Modal-Split-Erhebung aus dem Jahr 2012 einen Anteil von 18 Prozent am Gesamtverkehr, in Bozen sind es 28 Prozent.

- 76 Prozent aller Wege, welche die Bewohner/innen des Burggrafenamtes in Meran zurücklegen, beginnen und enden in Meran. Die durchschnittliche Länge der Wege ist mit zwei Kilometern sehr kurz, d.h. sie können gut mit dem Rad zurückgelegt werden.

- An über 300 Tagen im Jahr bietet sich das Wetter zum Radfahren an, da kein bzw. nur sehr wenig Niederschlag fällt. Die Monatsmitteltemperaturen lagen in den letzten 30 Jahren im Schnitt nie unter dem Gefrierpunkt.

- Meran hat eine Fläche von 26 km² und die zentralen Orte der Stadt sind maximal vier Kilometer voneinander entfernt (Distanz vom Bahnhof Meran zu den Gärten von Trauttmansdorff).

- Eine Umfrage im Rahmen des NaMoBu-Projekts ergab, dass 26 Prozent der MeranerInnen unter bestimmten Voraussetzungen durchaus öfter das Rad verwenden würden.

-  Laut einer Branchenstudie zum Thema Radurlaub hat sich Italien gemeinsam mit Österreich nach Deutschland als Urlaubsziel Nummer 1 für Radreisen etabliert. Im italienweiten Vergleich liegt Südtirol mit den Dolomiten, dem Vinschgau und dem Meraner Land an erster Stelle.

  • Autor: sb

25.01.2017

DEU